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Wie du mit einem Impressumsservice deine Privatsphäre schützt

Nicht jede:r Autor:in will die Privatadresse in das Impressum des eigenen Buches schreiben. Immerhin ist der Fall, dass ein übereifriger Fan vor der eigenen Haustür auftaucht, durchaus schon vorgekommen. Leider greift der allgegenwärtige Datenschutz hier nicht, da die Landespressegesetze der Länder ihn an dieser Stelle aushebeln und von den Autor:innen das Offenlegen der Privatadresse fordern. Abhilfe verschafft ein Impressumsservice. Einer der bekanntesten war bisher der Hersteller der Schreibsoftware Papyrus Autor, der seinen Impressumsservice allerdings zum September 2021 einstellt. Mitglieder im Selfpublisher-Verband erhalten attraktive Rabatte, wenn sie einen solchen Service in Anspruch nehmen wollen.

Muss die Adresse wirklich im Impressum stehen?

Die Regelung, dass eine ladungsfähige Anschrift im Impressum eines Buches oder auf der Webseite und den Social Media Kanälen stehen muss, ist in den Landespressegesetzen der Länder geregelt. Bisher bestand lediglich in Berlin die Ausnahme, dass nur ein Wohnort, aber keine Anschrift angegeben werden muss. Viele kommen auf die Idee, ein Postfach anzugeben, doch das ist nicht ladungsfähig im Sinne des Gesetzgebers und somit nicht ausreichend. Um die Adresse im Impressum kommt nur herum, wer auf einen Verlag oder die Angebote von Selfpublishing-Dienstleistern zurückgreifen kann.

Warum ist ein Impressumsservice notwendig?

Da gerade Selfpublisher:innen oft von zu Hause arbeiten und demnach keine gesonderte Geschäftsadresse haben, würde an dieser Stelle die private Anschrift stehen. Ein gefundenes Fressen für Fans, die gewisse Grenzen überschreiten. Dank der privaten Adresse im Impressum wird Stalker:innen Tür und Tor geöffnet und Betroffene fühlen sich in ihren eigenen vier Wänden nicht mehr sicher. Auch Einbrecher:innen wird die Arbeit leicht gemacht, da sie dank Social Media mitbekommen, wann die/der Autor:in im Urlaub ist, um ungestört Hab und Gut entwenden zu können. Oder noch krasser: Was wäre zum Beispiel, wenn jemand mit dem Inhalt des Buches nicht einverstanden ist und Rache an Familienmitgliedern nehmen will?

Eigentlich ist die Adresse im Impressum dazu gedacht, im Falle eines Falles eine Vorladung zustellen zu können (deshalb nennt es sich auch ladungsfähige Anschrift). Leider entsteht durch eine solche Regelung schnell Missbrauch. Wir hoffen und arbeiten daran, dass der Gesetzgeber diesbezüglich tätig wird. Bis es so weit ist, können Selfpublisher:innen ihre Privatsphäre durch einen Impressumsservice schützen.

Wie funktioniert ein Impressumsservice?

Anstelle der eigenen Adresse, wird die Adresse des Impressumsservices angegeben. Die Post, die bei dieser Adresse eingeht, wird je nach Vereinbarung per Mail oder Post weitergeleitet. Nur dem Dienstleister ist die Adresse des/der Autor:in bekannt.

Was kostet ein Impressumsservice?

Ein solcher Dienst wird für einzelne Bücher oder in verschiedenen Paketen angeboten. Oft haben Autor:innen nicht nur ein Buch in verschiedenen Formaten veröffentlicht, sondern betreiben eine Webseite und Social Media Kanäle, die ebenfalls einen solchen Dienst benötigen. Je nachdem, wie viel Post eingeht, ist der Briefversand im Paket enthalten oder wird separat berechnet. Die Preise der Dienstleister, mit denen wir zusammenarbeiten, fangen ab 22,90 € im Jahr an.

Vorsicht vor schwarzen Schafen

Bei der Wahl des Impressumsservices sollte unbedingt auf die Seriosität des Anbietenden geachtet werden. Immerhin werden unter Umständen sensible Daten per Post an diese Adresse geschickt. Eine zeitnahe Abwicklung des Postscans ist unumgänglich, denn manche Briefe setzen eine Frist, innerhalb derer reagiert werden muss. Der Autor Andreas Hagemann hat seinem seinerzeitigen Impressumsservice Post an sich selbst geschickt, die nie an ihn weitergeleitet worden ist. Auf Rückfragen kam keine Antwort, sodass er von der Nutzung dieses Dienstes für die Zukunft abgesehen hat.

Eigener Impressumsservice des Selfpublisher-Verbandes e.V.?

Der Selfpublisher-Verband hat geprüft, ob das Anbieten eines eigenen Impressumsservices im Rahmen des Möglichen ist. Die rechtliche Lage ist allerdings hochkomplex, wie das Gespräch mit unserem verbandseigenen Anwalt ergab. Ein unüberschaubares Haftungsrisiko ist nur einer der Gründe, warum der Verband eine solche Dienstleistung seinen Mitgliedern derzeit noch nicht selbst anbieten kann. Ein Beispiel dafür ist, dass die Landesbibliotheken versuchen, den Impressumsserviceanbieter für nicht abgelieferte Belegexemplare haftbar zu machen. Manche Landespressegesetze, wie zum Beispiel das von Hamburg, sehen einen Impressumsservice sogar als rechtswidrig an. Ein solcher Dienst könnte außerdem als Verschleierung angesehen werden, was rechtlich fragwürdig ist. Mit dazu kommt, dass die Post zeitnah den Autor:innen zur Verfügung gestellt werden muss. Wer haftet also bei Verlust auf dem Postweg und dadurch entstandene Folgekosten? Und auch das Öffnen der Briefe ist nicht jeder Person erlaubt und die Identifizierung rechtlich nicht ohne. Gerade, wenn es um Schreiben mit gerichtlichen Inhalten geht.

Einen Impressumsservice anbieten zu können, erfordert eine enge Zusammenarbeit mit unserem Anwalt und einen eigenen Versicherungsschutz, um für aufkommende Streitfälle finanziell gerüstet zu sein. Das Unternehmen Fakriro ist im Gegensatz zu uns bereits seit einem Jahr mit einem Fachanwalt für Medienrecht dran, die Verträge zu erstellen und die Eventualitäten zu prüfen, um gegen die aufkeimenden Probleme gerüstet zu sein. Ein zeitlicher Vorsprung, der uns im Moment fehlt, da bereits ab September 2021 eine Alternative gebraucht wird.

All diese Hürden bedeuten nicht, dass wir das Thema ad acta legen, aber es bedeutet, dass wir, wenn wir es richtig machen wollen, dazu mehr Zeit brauchen, als die aktuelle Lage uns zugesteht.

Erhalte als Mitglied des Selfpublisher-Verbandes bis zu 20 % Rabatt auf die Buchung eines Impressumsservices

Da wir derzeit noch keinen eigenen Service anbieten können, haben wir zwei Dienstleister, die unseren Mitgliedern attraktive Rabatte gewähren, zu unseren Vergünstigungen mit aufgenommen.

15 % Rabatt auf den Impressumsservice vom Self-Publishing-Day

Der Self-Publishing-Day ist der jährliche Kongress für Autor:innen aus dem deutschsprachigen Raum, die den Puls des Self-Publishing spüren wollen. Der 7. Self-Publishing-Day findet am 16. Oktober 2021 in Düsseldorf im City Hostel statt. Neben dem Kongress bietet Lutz Kreutzer regelmäßig Fortbildungen an und auch einen Impressumsservice.

Die Details können der Webseite des Anbieters entnommen werden:
https://self-publishing-day.com/impressum-service/

20 % Rabatt auf den Impressumsservice „Alias“ von Fakriro

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Neben dem ursprünglichem Geschäft, Selfpublisher:innen mehr Sichtbarkeit auf der Frankfurter Buchmesse zu geben, hat Fakriro inzwischen viele weitere Dienstleistungen für Autor:innen im Portfolio. Die Inhaberinnen Mary Cronos und Sabrina Schuh haben ihre Nase beständig am Markt und wissen, was Selfpublisher:innen brauchen. So stellt das Unternehmen nun seine Geschäftsadresse anderen Autor:innen zur Verfügung.

Auch hier können die Details der Website des Anbieters entnommen werden:
https://fakriro.de/alias/

Schütze deine Privatsphäre

Ob du einen Impressumsservice in Anspruch nimmst oder nicht, ist dir selbst überlassen. Ebenso ob du einen der beiden genannten wählst oder selbst nach einem Anbieter suchst, denn es gibt noch etliche am Markt. Wir hoffen, dass das Thema mit der Privatadresse im Impressum nun ein wenig klarer für dich ist.

Solltest du weitere Fragen zu rechtlichen Dingen rund ums Selfpublishing haben, laden wir dich zum Webinar mit dem Fachanwalt Sebastian Deubelli am 13.09.2021 um 18:00 Uhr ein. In diesem Webinar werden dir allerlei rechtliche Stolperfallen aufgezeigt, die vor allem beim Selfpublishing-Buchpreis zu einer hohen Ausschussquote von Büchern geführt hat. Das Webinar ist nur für Mitglieder zugänglich.


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