Der Selfpublisher-Verband e.V. fordert von den Selfpublishing-Dienstleistern Transparenz für die Auswahlkriterien, nach denen Bücher angenommen oder abgelehnt werden.
Jeder Dienstleister kann selbst entscheiden, mit welchem Autor und welcher Autorin er für bestimmte Projekte Verträge abschließt und mit wem nicht. In diese Vertragsfreiheit können und wollen wir als Verband naturgemäß nicht eingreifen.
Selfpublisher und Selfpublisherinnen müssen aber im Vorhinein zumindest mit hoher Wahrscheinlichkeit wissen, ob ein Dienstleister ihre Werke annehmen wird oder nicht. Es ist nicht zu akzeptieren, wenn einem Autor oder einer Autorin erst nach dem Einstellen des Buches auf der Plattform des Dienstleisters von diesem mitgeteilt wird, dass das konkrete Buch nicht veröffentlicht wird. Je nach Planung führt das bei den betroffenen Autoren und Autorinnen zu beträchtlichen Honorarausfällen. Besonders unverständlich ist es, wenn es sich um den Band einer Reihe handelt und andere Bände der Reihe bereits über denselben Dienstleister veröffentlicht wurden
Es ist unbestritten, dass ein Dienstleister keine rechtsextremen, gewaltverherrlichenden oder rechtswidrige Inhalte veröffentlichen wird. Dringend erforderlich ist es aus unserer Sicht aber, dass Dienstleister transparente Kriterien auflisten, welche Inhaltsrichtlinien sie darüber hinaus verfolgen. Es muss nachvollziehbar sein, warum Werke nicht veröffentlicht werden, damit sich der jeweilige Autor und die jeweilige Autorin darauf einstellen können. Weiter ist es für uns ein Gebot der Fairness, dass dem Vertragspartner oder der Vertragspartnerin eines Dienstleisters mitgeteilt wird, warum ein Werk im konkreten Falle vom Dienstleister nicht angenommen wird. Aus unserer Sicht gebietet das die gegenseitige Rücksichtnahme in einem laufenden Vertragsverhältnis.
Der Verband ist außerdem darüber beunruhigt, dass durch die Praxis der nicht begründeten Ablehnung von einzelnen Werken der Eindruck entstehen könnte, dass Bücher, die sich mit besonders kritischen Themen beschäftigen, nicht akzeptiert werden. Diesem Eindruck sollte von Seiten der Dienstleister entgegengetreten werden.
Schreibe einen Kommentar