Durch Serials als Selfpublisher:in zum Erfolg
Andreas Suchanek, Nicole Böhm oder I. Reen Bow machen es bereits seit Längerem vor: Sie sind alle nicht nur als Selfpublisher:innen erfolgreich, sondern gelten auch als Pioniere eines Buchkonzepts, das hierzulande noch fast unbekannt ist – das Serial.
Ein Gastartikel von Shortlist-Kandidatin Evelyne Aschwanden des Selfpulishing-Buchpreises
Was ist eigentlich ein Serial?
Unter einem Serial versteht man eine besondere Form einer Buchreihe. Es handelt sich dabei um serialisierte Episoden einer Geschichte, die in regelmäßigen Abständen – meist monatlich – erscheinen. Du kannst es dir als eine Art Fernsehserie in Buchform vorstellen. Jede Episode hat dabei im Schnitt zwischen 20.000 bis 30.000 Wörter und ist grundsätzlich in sich abgeschlossen. Vielfach folgen die einzelnen Episoden jedoch einer übergreifenden Geschichte, die am Ende einer Staffel aufgelöst wird.
Ein Serial zeichnet sich in erster Linie also durch seine Länge aus, die deutlich kürzer als die eines Durchschnittsromans ausfällt, sowie regelmäßige Neuerscheinungen und in sich abgeschlossene Episoden, die Teil einer größeren Gesamthandlung sind. Damit unterscheidet es sich klar von Buchreihen, bei denen jeder Band einen einzelnen, oftmals in sich abgeschlossenen Roman darstellt und die Veröffentlichungsrhythmen deutlich länger sind.
Die Geschichte der Serials
Auch wenn dir das Konzept auf den ersten Blick vielleicht neuartig oder fremd vorkommen mag, sind Serials in Wirklichkeit seit Jahren auf dem Buchmarkt etabliert. Man denke hierbei nur an Mangas, die bekannten japanischen Comics, die inzwischen auch im deutschsprachigen Raum an Beliebtheit gewonnen haben, oder die Asterix-Comics in Frankreich. Serialisierte Fiktion ist also bei Weitem keine neue Erfindung. Dennoch hat die Etablierung des Selfpublishings im deutschsprachigen Raum das Serial-Konzept geradezu revolutioniert. Dank E-Books ist es heutzutage leichter denn je, Serials zu veröffentlichen und den Leser:innen zugänglich zu machen.
Wie veröffentlicht man ein Serial?
Grundsätzlich unterscheidet sich die Veröffentlichung eines Serials in vielen Punkten von einer traditionellen Buchveröffentlichung. Aufgrund des Formats und der Länge der Episoden solltest du den Fokus in erster Linie auf E-Books legen. Diese sind nicht nur leichter zugänglich für deine Leser:innen, sondern auch gewinnbringender als gedruckte Episoden, bei denen Länge und Druckkosten oft in keinem guten Verhältnis zueinander stehen. Stattdessen setzen viele Autor:innen von Serials auf das Konzept von Sammelbänden, in denen sie in regelmäßigen Abständen einzelne Episoden zu einem Buch von Romanlänge zusammenfassen und in gedruckter Form veröffentlichen.
Wichtig ist bei einem Serial auch die Regelmäßigkeit. Unterschätze dabei nicht den Aufwand, den regelmäßige Buchveröffentlichungen mit sich bringen! Hast du deinen Veröffentlichungsrhythmus einmal festgelegt, solltest du dich daran halten, um deine Leser:innen nicht zu irritieren.
Serials als innovatives Marketinginstrument
Es gibt einen guten Grund, weshalb immer mehr Autor:innen im Selfpublishing auf Serials oder Buchserien setzen. Der Buchmarkt ist hart umkämpft und verliert jedes Jahr weiter an Leser:innen. Ein Serial ist eine gute Möglichkeit, diese Leser:innen wieder für Bücher zu begeistern, da sie dank ihrer kürzeren Länge im Vergleich zu herkömmlichen Romanen deutlich „verdaubarer“ sind. Außerdem sind Serials ein innovatives und oftmals unterschätztes Marketinginstrument, das du zu deinem Vorteil nutzen kannst. Hast du deine Leser:innen erst einmal mit der ersten Episode gepackt, ist die Chance groß, dass sie deine Buchserie weiter verfolgen werden. Je länger sie am Ball bleiben, desto mehr tauchen sie zudem in deine Welt ein und identifizieren sich mit deinen Figuren, bis sie zu Fans geworden sind. Außerdem ist jede neue Episode, die erscheint, automatisch eine weitere Marketingmöglichkeit für dich und deine Buchserie.
Fazit
Serials sind eine innovative und neue Möglichkeit, dich als Selfpublisher:in auf dem Buchmarkt zu etablieren. Sie ermöglichen es dir, Leser:innen über längere Zeit für deine Buchserie zu begeistern, und sorgen dank regelmäßiger Neuveröffentlichungen von Episoden für eine erhöhte Sichtbarkeit deiner Bücher.
Evelyne Aschwanden
Evelyne Aschwanden schreibt seit 2017 Fantasybücher für Jugendliche und junge Erwachsene. Sie fühlt sich im Selfpublishing voll und ganz zuhause und hat diesen Oktober mit ihrer «City of Heroes»-Serie den Schritt in die Welt der Serials gewagt. Wenn sie nicht gerade schreibt, taucht sie in spannende Bücher, fesselnde Fernsehserien und bunte Videospielwelten ein. Zudem ist sie als Übersetzerin und Texterin tätig.
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