Auswertung der Selfpublisher-Umfrage 2025 Teil 1

Im zweiten Jahr in Folge hat der Selfpublisher-Verband e.V. eine große Umfrage unter verlagsunabhängigen Autorinnen und Autoren durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Umfrage erscheinen wie im Vorjahr in zwei Blogbeiträgen: Ein Artikel mit den Ergebnissen aller Teilnehmenden und ein weiterer „Best Practice“-Artikel mit den Selfpublisher:innen, die besonders hohe monatliche Umsätze generieren.

Die Umfrage

Die aktuelle Umfrage hat sich, wie auch die in 2024, mit den Fragen an den Umfragen der Selfpublisherbibel orientiert. Als Neuerung in 2025 wurden Fragen zu den Themen „Teilnahme an Buchmessen“ und „Künstliche Intelligenz“ hinzugefügt.

Insgesamt haben 1.723 Personen teilgenommen, davon waren 1.429 Personen bereits im Selfpublishing tätig. Das sind 369 Selfpublisher mehr als noch in 2024.

Nachfolgend erscheinen somit nur die Antworten der Teilnehmenden, die diese Frage mit „Ja“ beantwortet haben.

Nutzer von Selfpublishing 2025

Allgemeines

Knapp ein Drittel der Teilnehmenden (29 %) gaben an, dass sie seit 2017 oder länger ihre Bücher im Selbstverlag veröffentlichen.

Im vergangenen Jahr starteten 16 % der Autorinnen und Autoren mit dem Selbstverlag. Das sind sicherlich viele Debütant*innen, aber darunter könnten auch Schreibende aus Verlagen dabei sein, die nun den Selbstverlag für sich entdeckt haben.

Seit wann nutzt du Selfpublishing Auswertung 2025

Wie auch im Vorjahr war der Hauptgrund für die Autorinnen und Autoren, sich für das Selfpublishing zu entscheiden, die größere kreative Freiheit. Erst auf Platz zwei kommt die Antwort „Keinen Verlag gefunden“. Im vergangenen Jahr war diese Antwort noch mit „Mehr Verdienstmöglichkeit“ auf einer Linie, nun zeigt sich hier ein deutlicher Abstand.

Da die Frage Mehrfachauswahlen zuließ, können auch mehrere Faktoren für die Wahl des Selbstverlags bei den Teilnehmenden entscheidend gewesen sein. 

Gründe für Selfpublishing 2025

Die Hybrid-Autor*innen sind bei der Umfrage auch in diesem Jahr wieder in der Unterzahl. Nur 18 % veröffentlichen zusätzlich zum Selfpublishing in einem Verlag. Dieser Anteil ging prozentual sogar leicht nach unten (2024: 20 %).

Hybrid Autorinnen 2025

Pseudonym 2025

61 % der Teilnehmenden veröffentlichen ihre Bücher ohne Pseudonym – ein leichter Anstieg zum Vorjahr. Ein Drittel hat sich für ein Pseudonym entschieden und 8 % haben je Genre einen anderen Namen.

Werke der Teilnehmenden

Das Profil dieser Grafik hat sich zum Jahr 2024 nicht großartig verändert. Die Anzahl der Teilnehmenden, die mehr als 10 Bücher veröffentlicht haben, ist sogar fast gleich geblieben (2024: 246). Doch im Gesamtschnitt sind es nur 17 %.

Die meisten Selfpublisher haben auch 2025 ein Buch veröffentlicht (24 %) oder drei bis vier (22 %). Hier könnte jedoch die Art der Antworten – die ersten beiden Jahre einzeln, dann immer in Zweier-Gruppen zusammengefasst – den falschen Eindruck erwecken, dass es viele Debüt-Autor*innen nicht zum zweiten, aber dafür zum dritten und vierten Buch schaffen. Wahrscheinlicher ist hier, dass die Anzahl der Veröffentlichungen konstant abnimmt, bis sie dann bei der letzten Antwort „mehr als 10 Bücher“ wieder ansteigt. Immerhin gibt es Selfpublisher, die schon mehr als dreißig Bücher veröffentlicht haben.

Anzahl der Titel im Selfpublishing 2025

In der aktuellen Umfrage wurde die Auswahl der Genres erweitert (z.B. gab es in 2024 nicht die Auswahlmöglichkeiten Dramatik und Krimi wurde von Thriller/Horror getrennt). 
Das Top-Genre 2025 war Belletristik (allgemein) mit 20 % der Antworten. Gleich darauf folgen das Fachbuch und das Sachbuch. Besonders interessant sind diese hohen Platzierungen dieser beiden Genres, weil sie in 2024 noch zusammen auf dem vierten Platz lagen.

Jetzt in 2025 kommen Fantasy und Liebesromane, die in 2024 noch auf Platz 1 (Fantasy) und Platz 3 (Liebesroman) waren, auf die Plätze 4 und 5.

5 % der Antworten fielen auf die Kategorie „anderes Genre“ – wobei hier interessant wäre, welches Hauptgenre von den Teilnehmenden vermisst wurde.

Genres, in denen veröffentlicht wird 2025

Anders als bei der Frage nach dem Hauptgenre, waren bei der Frage nach einem Zusatzgenre Mehrfachauswahlen möglich. Dennoch landet auch hier wieder die allgemeine Belletristik auf dem ersten Platz (wie auch 2024). Dennoch hatten weit mehr Autor*innen angegeben, in keinem weiteren Gerne zu veröffentlichen (ebenso in 2024). 

Zweitbeliebteste Antwort für ein weiteres Genre ist „Fantasy“, abermals dicht gefolgt von Fachbüchern und Ratgebern/Sachbüchern. Hier scheint sich ganz offensichtlich ein Trend abzuzeichnen. 

Zusätzliche Genres, in denen 2025 veröffentlicht wird.

Finanzen

Diese Grafik ist jedes Jahr aufs Neue leider ernüchternd: 67 % der Selfpublisher haben im Schnitt einen Umsatz von weniger als 50 € pro Monat. Nochmal zur Erklärung: Umsatz bedeutet hier die Summe der Tantiemen ohne Abzug der Kosten.

Lediglich knapp 4 % verdienen 2.000 € oder mehr, womit man von einem Einkommen ausgehen kann, das die Lebenshaltungskosten deckt. 2024 schafften diesen Sprung noch 7 % der Teilnehmenden.

Durchschnittlicher Umsatz pro Monat

Besonders bitter werden die Grafiken, wenn wir den durchschnittlichen Umsatz mit der Anzahl der Veröffentlichungen verknüpfen. Egal, wie viele Bücher die Autor*innen veröffentlicht hatten, der Ausschlag bei der Antwort „Umsatz geringer als 50 €“ war immer am höchsten. Immerhin ein Lichtblick: Bei mehr als 10 veröffentlichten Titeln gibt es zum ersten Mal einen signifikanten Ausschlag bei der Antwort „Umsatz mehr als 4.000 €). 

Umsatz bei mehr als 10 Veröffentlichungen

Dennoch belegen diese Zahlen deutlich, dass es nur wenige Schreibende im Selbstverlag zu finanziellem Erfolg schaffen.

56 % der Teilnehmenden geben für ihre Buchveröffentlichungen unter 500 € aus. Das ist viel zu wenig, um ein professionelles Lektorat zu finanzieren (und wahrscheinlich auch ein Korrektorat). Erst ab einer Investition von etwa 1.000 € für ein Taschenbuch mit 300 Seiten kann davon ausgegangen werden, dass das Werk ein Lektorat gesehen hat (bei günstigen Dienstleistern). Das ist bei immerhin 46 % der Fall (in 2024 waren es noch 41 %).

Aber dennoch bestätigt diese Grafik wie auch in 2024 leider das Vorurteil, dass Autorinnen und Autoren im Selbstverlag unlektorierte Titel veröffentlichen.

Ausgaben pro Veröffentlichung 2025

Veröffentlichungen

85 % der Teilnehmenden veröffentlichen ihre Titel immer als Taschenbuch. Damit hat dieses Format das eBook auf den zweiten Platz verwiesen. Das war 2024 mit 87 % noch auf Platz eins, jetzt mit 71 % nur noch auf dem zweiten Rang. Unverändert sind das Hardcover und die Hörbücher auf dem letzten Platz. Es waren Mehrfachauswahlen möglich.

Veröffentlichte Formate 2025

Die Platzierungen ändern sich, wenn nach einem „manchmal“ anderen Format gefragt wird. Die meisten Antworten entfallen zwar auf „keines der genannten“. Dicht gefolgt von Hardcovern, eBooks und Taschenbüchern.

Auswertung Selfpublisher Umfrage 2024: IN welchem Format veröffentlichst du manchmal?

Bei der finalen Frage nach den Formaten zeigt sich weiter die „Unbeliebtheit“ der Hörbücher. Wie auch schon 2024 vermutet, könnte dies an den hohen Produktionskosten für Hörbücher liegen. 9 % der Mehrfachantworten entfielen auf das eBook – sogar noch vor dem Taschenbuch. Was interessant ist, so gelten eBooks doch traditionell als das Steckenpferd im Selfpublishing.

In welchem Format veröffentlichst du nie?

Bei der nächsten Frage zeigt sich jedoch deutlich, dass die meisten Teilnehmenden mit den eBooks (sowohl Verkauf als auch Leihe) nicht den meisten Umsatz machen. Mit Abstand auf Platz 1 sind hier die Taschenbücher und Hardcover. Was natürlich daran liegen kann, dass sie zu einem höheren Preis verkauft werden (es wurde nach dem Umsatz gefragt, nicht nach dem Gewinn).

Welches Format erzielte den höchsten Umsatz?

Wie auch in 2024 ist bei eBooks der Anbieter Amazon KDP auf Platz 1. 43 % der Teilnehmenden veröffentlichen hier ihre eBooks. Auf Platz 2 befindet sich tredition (im Vorjahr noch Platz 5), gefolgt von BoD (Vorjahr Platz 2). Da hier Mehrfachauswahlen möglich waren, ist es denkbar, dass Autorinnen ihre eBooks auch parallel auf verschiedenen Plattformen anbieten – wo es vertraglich nicht ausgeschlossen ist (z.B. bei BoD oder bei Amazon, wenn „Kindle Select“ genutzt wird).

173 Teilnehmende geben an, dass sie keine eBooks veröffentlichen.

Wo werden eBooks veröffentlicht?

63 % der Teilnehmenden nehmen mit ihren eBooks an keiner Leseflatrate teil – das ist ein deutlicher Rückschritt im Vergleich zu 2024: Da waren es nur 44 %, die an keiner Leseflatrate teilnahmen. 

Mit Abstand am beliebtesten ist das Flatrate-Modell von Amazon – wobei sich hier die Autor*innen mit ihrem eBook exklusiv an Amazon binden.

An welcher Leseflatrate nehmen die eBooks teil?

Bei der Frage nach dem Verkaufspreis der eBooks wurden Preisaktionen (z. B. zur Veröffentlichung) explizit ausgeklammert. Ansonsten zeigen sich in der Grafik gleich zwei Spitzen: 21 % der Selfpublisher verkaufen ihre eBooks für 9,99 € oder mehr. Bei der verknüpften Auswertung von Genre und eBook-Preis, zeigt sich, dass in dieser Preiskategorie vor allem Fachbuch, Belletristik (allgemein), Ratgeber/Sachbuch und „andere Genres“ veröffentlicht werden.

Mit 20 % den zweithöchsten Ausschlag werden eBooks von den Teilnehmenden für 4,99 € angeboten. Hier sind die Top-4-Genres Fantasy, Belletristik (allgemein), Liebesroman und Kinderbücher. 

Allgemein lässt sich zum Vorjahr ein leichter Anstieg der Preise erkennen, was sicherlich der allgemeinen Inflation geschuldet ist.

Preis der eBooks
Wie werden Taschenbücher gedruckt?

Die meisten Selfpublisher:innen (93 % der Teilnehmenden) drucken ihre Print-Versionen über den Service „Print on Demand“. Da bei dieser Frage eine Mehrfachauswahl möglich war, gibt es sicherlich Überschneidungen zur Antwort „Auflagendruck“.

Bei der Frage nach dem Print on Demand Dienstleister hat sich im Vergleich zum Vorjahr vieles getan. In der neuen Umfrage ist tredition deutlich auf Platz 1 – mehr als 51 % der Teilnehmenden haben diese Antwort gewählt (2024: Platz 5). Auf Platz 2 folgt Amazon KDP (2024: Platz 2) und dann BoD (2024: Platz 1). Hier wäre interessant gewesen, ob sich dieselben Teilnehmenden aus 2024 in dem einen Jahr umentschieden haben oder ob die neu hinzugekommenen Teilnehmenden diesen Ausschlag zu verantworten haben.

Vertrieb Bücher im Auflagendruck

Wie auch in 2024 überwiegt bei den Schreibenden, die ihre Bücher im Auflagendruck erstellen, der Vertriebsweg „Eigener Versand bzw. Verkauf auf Messen“. Da aber auch hier eine Mehrfachauswahl möglich war, ist es gut möglich, dass manche Teilnehmende sowohl einen eigenen Shop als auch einen Auslieferungsdienst nutzen. 

Eine neue Frage in 2025 war die nach der Veredelung der Prints. Farbschnitte sind seit einiger Zeit der Hype auf BookTok und Bookstagram. Jedoch landet diese Veredelung bei den Teilnehmenden nur auf Platz 2. Häufiger wurden Lesebändchen als zusätzlicher Schmuck am Taschenbuch oder Hardcover gewählt, gefolgt vom Schutzumschlag für das Hardcover.

Aber: Die große Mehrheit (69 %)veredelt ihre Prints gar nicht.

Printveredelungen

Für die Veröffentlichung der Hörbücher hat sich im Vergleich zum Vorjahr nichts an der Reihenfolge der Methoden geändert. Am häufigsten arbeiten die Selfpublisher mit einem Hörbuchverlag zusammen, gefolgt von der direkten Kooperation mit Sprecher*innen.

Veröffentlichung von Hörbüchern 2025

Schreiben

Ebenfalls neue Fragen wurden 2025 im Bereich Schreibdauer und Umfang der Rohversion gestellt.

30 % der Teilnehmenden schreiben Bücher mit einem Umfang von 50.000 – 80.000 Wörtern. Das entspricht nachher einem Taschenbuch mit ca. 250 – 300 Seiten (je nach Formatierung). In der Branche spricht man hier von einem klassischen Roman.

Bei einem Quercheck mit den Genres sind hier die Top-3-Genres Belletristik (allgemein), Liebesroman und Fachbuch.

Durchschnittliche Wortanzahl 2025

Die Frage nach der Schreibdauer wurde am häufigsten mit „3 – 6 Monate“ beantwortet (32 %), gefolgt von „6 – 12 Monate“.

Lediglich 19 % der Teilnehmenden verfassen ihre Rohversionen – also Manuskripte ohne Überarbeitung und Lektorat – in weniger als 3 Monaten.

Zeit, die für das Verfassen der Rohversion gebraucht wird

Zudem lässt sich beobachten, dass je mehr Veröffentlichungen die Schreibenden haben, desto weniger Zeit benötigen sie für die Rohversionen. Exemplarisch zeigt sich das an der Schreibdauer bei einer Veröffentlichung und bei „mehr als 10“.

Schreibdauer bei einer Veröffentlichung
Schreibdauer bei mehr als 10 Veröffentlichungen

33 % der Autor*innen benötigen für ihr erstes Werk mehr als 12 Monate.

Die Grafik dreht sich komplett bei denjenigen, die bereits mehr als 10 Titel veröffentlicht haben. Hier stellen 40 % ihre Rohversionen in unter drei Monaten fertig. 

Es bestätigt sich also: Übung macht den Meister oder die Meisterin. Was natürlich logisch ist. Je öfter man eine Tätigkeit verrichtet, desto einfacher und schneller geht sie von der Hand. So auch beim Bücherschreiben.

Jedoch sind diese Zahlen zusammen mit der Anzahl der Wörter entscheidend, um eine fundierte Aussage über den Output der Teilnehmenden zu machen.

Bleiben wir mal beim klassischen Roman (50.000 – 80.000 Wörter). Hier verteilt sich die Schreibdauer recht ausgeglichen, jedoch mit einem Pik bei „3 – 6 Monate“. Jedoch benötigen jeweils 22 % der Selfpublisher für einen klassischen Roman sowohl „weniger als 3 Monate“ als auch „über 12 Monate“.

Schreibdauer bei 50000 bis 80000 Wörtern

Zum Thema „hoher Output“: Es gibt doch tatsächlich 15 Schreibende, die einen Roman mit mehr als 120.000 Wörtern in unter 3 Monaten schreiben (Respekt!). Das entspricht einem täglichen Wordcount von ca. 1.310 Wörtern.

Das entspricht in etwa dem Pensum beim „NaNoWriMo“: Beim „National Novel Writing Month“ im November soll innerhalb von 30 Tagen ein Roman mit 50.000 Wörtern geschrieben werden. Das ist ein Wordcount von 1.666 Wörtern pro Tag.

Schreibdauer bei mehr als 120000 Wörtern

Andererseits lassen sich 27 der Teilnehmenden auch für ihre Werke mit weniger als 30.000 Wörtern mehr als 12 Monate Zeit. 

Schreibdauer bei weniger als 30 000 Wörtern

Ein kurzer Abstecher zu den Genres: Kombinieren wir hier die häufigste Schreibdauer (3 – 6 Monate zusammen) mit dem häufigsten Wordcount (50.000 – 80.000 Wörtern) ergeben sich diese Top-4: Belletristik (allgemein), Liebesroman, Krimi und Fantasy.

Genreverteilung

Und was ist mit den seit 2025  beliebten Genres Fachbuch und Ratgeber/Sachbuch?

Die meisten Schreibenden im Fachbuch-Bereich benötigen für ihre Werke mehr als 12 Monate (33 %). Unabhängig davon sind bei ihnen ebenfalls Werke mit 50.000 – 80.000 Wörter am beliebtesten.

Beim Ratgeber/Sachbuch verhält es sich ähnlich. Beliebteste Länge sind hier ebenfalls 50.000 – 80.000 Wörter, 32 % der Autor*innen benötigen 3 – 6 Monate für die Rohversion (unabhängig vom Wordcount).

Zeitmanagement

Bei der wöchentlichen Schreibzeit gab es einen Wechsel bei der häufigsten Antwort – denn die Teilnehmenden schreiben 2025 mehr. „3 – 5 Stunden“ verbringen 26 % von ihnen in der Woche mit dem eigentlichen Schreiben. 2024 war die häufigste Antwort noch „2 – 4 Stunden“.

Auch die Zahl derer, die mehr als 10 Stunden pro Woche schreiben, hat zugenommen: insgesamt 21 % und damit gleichzeitig die zweithäufigste Antwort. ABER: In diesem Jahr wurden die wählbaren Antworten begrenzt (in 2024 konnten 2er-Schritte bis 20 Wochenstunden gewählt werden). 

Lediglich 8 % der Selfpublisher schrieben weniger als eine Stunde pro Woche.

Durchschnittliche Schreibzeit pro Woche

Beim wöchentlichen Überarbeiten liefern sich die Antworten „1 – 2 Stunden“ (28 %) und „2 – 4 Stunden“ (26 %) ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Klassische Aufgaben bei der Formatierung von Büchern sind zum Beispiel der Buchsatz bei Taschenbüchern oder die Formatierung von eBooks. Hier geben 36 % der Teilnehmenden an, dass sie bis zu eine Stunde  pro Buchprojekt investieren. ABER: Hier hat die Umfrage eine Schwäche, denn einige Autor*innen lagern diese Tätigkeit aus und verbringen somit per Definition wenig Zeit damit. Allerdings kann es auch sein, dass die meisten Selfpublisher ihre Bücher ohne Buchsatz veröffentlichen. Immerhin kann es schon einmal mehr als 3 Stunden dauern, ein Taschenbuch zu setzen.

Formatierung

Der Großteil der Selfpublisher (44 %) verbringen pro Woche lediglich bis zu einer Stunde auf Social Media. Bei den 6 %, die auf TikTok & Co. mehr als 10 Stunden pro Woche sind, wäre interessant zu wissen, ob hier auch Live-Streams oder ähnliches gezählt wurden.

Social Media

Für das Marketing investieren 36 % der Teilnehmenden weniger als eine Stunde pro Woche. Dazu würden zum Beispiel Tätigkeiten  wie das Schreiben von Newslettern, die Buchung von Werbung oder auch die Pflege der eigenen Website zählen. Die Zahlen ähneln denen aus 2024..

Vermarktung

Marketing

Bei den Marketing-Maßnahmen der Teilnehmenden gab es einen Tausch auf den vordersten Plätzen. In der Umfrage 2025 gaben bei dieser Multiple-Choice-Frage die meisten an (62 %), dass sie eine eigene Website als Marketing-Instrument nutzen. Gefolgt von Mund-zu-Mund-Propaganda (61 %) und erst dann kommt Social-Media mit 59 % – im vergangenen Jahr noch mit 84 % auf Platz eins.

8 % gaben an, keinerlei Werbung oder Marketing zu betreiben. Das waren im vergangenen Jahr noch knapp 2 %. Zieht man hier nochmals die durchschnittlichen Umsätze heran, empfiehlt sich diese Strategie nicht. Der Großteil der Selfpublisher, die kein Marketing machen, verdienen unter 50 €. Die eine Person mit einem Umsatz von mehr als 4.000 € ohne Werbung ist hier wohl die absolute (wenn auch glückliche) Ausnahme.

keine Werbung, kein Marketing

Denn, hier der Gegencheck: 60 % derer, die die beliebteste Marketingmethode „Eigene Website“ wählen, verdienen ebenfalls monatlich unter 50 €. Hier gibt es also leider keinen kausalen Zusammenhang (sprich Website = finanzieller Erfolg). Dennoch sieht man in der Grafik ganz deutlich, dass viele der „Gutverdienenden“ eine eigene Website haben.

Wie auch in 2024 sind Instagram und Facebook auf Platz 1 und 2 bei den sozialen Netzwerken. Da aber ein professionelles Instagram-Profil auch einen Facebook-Account bezwingt, ist hier die scheinbare Beliebtheit von Facebook mit Vorsicht zu genießen. 

Einen Wechsel gab es bei TikTok: War das in 2024 noch auf Platz 3, wurde es nun von YouTube und LinkedIn auf den 5. Platz verwiesen. 

Der relativ neue Dienst „Threads“ ist deutlich beliebter als X (ehemals Twitter).

Welche sozialen Netzwerke sind beliebt?

17 % der Teilnehmenden nutzen hingegen keine sozialen Netzwerke. Wenn man nochmals die Umsätze pro Monat heranzieht, ist das aber auch keine gute Strategie: 81 % derer, die kein Social Media nutzen, haben einen Umsatz von unter 50 € pro Monat

Bei der Frage, woher die Selfpublisher die ersten Rezensionen für ihre Bücher bekommen, war es wieder möglich, mehrere Antworten auszuwählen. Die häufigste Wahl fiel auf das Warten, bis die Lesenden von sich aus rezensierten. Gefolgt von der Bitte bei Verwandten und Bekannten und auf Platz drei die Bitte bei den Fans. 

Lag die Zusammenarbeit mit Bloggenden in 2024 noch auf Platz 2, ist diese Option in diesem Jahr auf Platz 4 gerutscht.

Wie gewinnt man Rezensionen für seine Bücher

36 % der befragten Autor*innen halten keine Lesungen und haben es auch nicht vor. Etwas weniger als die Hälfte (42 %) haben bereits Lesungen gehalten, davon 12 % sogar regelmäßig.

Lesungen halten

Buchmessen

In dieser neuen Kategorie ist nicht die allgemeine Teilnahme an Messen gemeint, sondern eigene Stände auf Buchmessen.

Die meisten Teilnehmenden beantworten diese Frage mit Nein und auch, dass sie an eigenen Ständen auf Buchmessen kein Interesse haben. Lediglich 19 % der Selfpublisher verkaufen ihre Bücher gelegentlich oder regelmäßig auf Messen.

Teilnahme an Buchmessen

Von diesen insgesamt 275 Teilnehmenden, die die vorigen Fragen mit „Ja“ beantwortet haben, planen 55 % nach positiven Erfahrungen auf Messen weitere Teilnahmen mit eigenen Ständen. Im Gegensatz dazu haben 8 % negative Erfahrungen gemacht und planen keine weiteren Messestände mehr für sich.

Erfahrung mit Buchmessen

Künstliche Intelligenz

Auch um dieses Thema kommt die Buchwelt allgemein und somit auch die Selfpublisher nicht mehr vorbei. Deswegen wurde dieses Thema ebenfalls neu mit in die Umfrage 2025 aufgenommen.

Den Einfluss von KI auf ihre Arbeit schätzen 40 % der Autorinnen und Autoren als negativ oder sogar sehr negativ ein. Gefolgt von 37 %, die mit „neutral“ geantwortet haben. 

Einfluss von KI

Die meisten Selfpublisher fürchten beim Einsatz von KI im Schreibprozess um die Qualität der generierten Inhalte. Dicht gefolgt von ethischen Fragen, denn: Die Sprachmodelle oder auch die Programme für die Bildgenerierung wurden mit Inhalten trainiert, deren Urheber weder gefragt noch vergütet wurden.

51 % der Autor*innen fürchten gar um den Verlust ihrer eigenen Bedeutung.

Bedenken bei der Nutzung von KI

Die Wichtigkeit der ethischen Betrachtung bei der Nutzung von KI spiegelt sich auch in dieser Frage wider. 72 % der Teilnehmenden halten sie für „sehr wichtig“ oder „wichtig“.

Ethische Betrachtung von KI

Über die Hälfte der Teilnehmenden benutzt derzeit keine KI-Tools und hat dies in Zukunft auch nicht vor. Die restlichen 41 % der Autor*innen nutzt entweder bereits regelmäßig oder gelegentlich künstliche Intelligenz im Schreibprozess oder hat es zumindest in der Zukunft geplant. Die kommenden Jahre werden hier wohl spannend, wie sich hier die Antworten entwickeln werden.

Verwendung von KI Tools

Am häufigsten könnten sich die Teilnehmenden vorstellen, KI-Tools für die Recherche einzusetzen. Dicht gefolgt von Unterstützung bei der Rechtschreibung und dem Grafikdesign.

Arten von KI Tools

Besonders interessant sind die 546 Teilnehmenden, die angegeben haben, keine KI-Tools zu nutzen. Man sollte meinen, dass diese Zahl mit der Antwort-Zahl aus der vorherigen Frage übereinstimmen müsste – also denjenigen, die angaben, keine KI-Tools zu nutzen und dies in Zukunft auch nicht vorzuhaben. Aber scheinbar können sich knapp dreihundert dieser Autor*innen dennoch vorstellen, in Zukunft allgemein KI-Tools für ihre Arbeit zu nutzen. Vielleicht nur nicht im Kontext ihres Schreibens.

28 % der Selfpublisher würden das Schreiben von Werbetexten komplett an die KI abgeben – oder tun es bereits. Dicht gefolgt vom Korrektorat und 21 % würden das Coverdesign an die Maschine abgeben.

Aber 47 % gaben an, dass sie keine der Dienstleistungen durch KI ersetzen lassen wollen.

Ersetzen von Dienstleistungen durch KI

Dienstleister & Netzwerken

Bei den Top-3 der ausgelagerten Dienstleistungen hat sich zum Vorjahr ein Wechsel an der Spitze ergeben. Bei der aktuellen Umfrage steht das Coverdesign auf Platz 1 (2024: Platz 3), gefolgt vom Lektorat und dem Korrektorat – hier waren die Platzierungen gleich wie in 2024. In Prozent bedeutet das, dass 49 % der Selfpublisher das Cover von Dritten gestalten lassen, 48 % ein Lektorat machen lassen und 45 % ein Korrektorat. 

Im Vorjahr lagerten noch 5 Autor*innen gar das Schreiben aus, dieses Jahr sind es sogar 8. Wer jedoch glaubt „das müssen die absoluten Profis und Gutverdienenden sein“, der irrt sich. 6 dieser 8 Selfpublisher haben einen Umsatz von weniger als 50 € im Monat, die anderen beiden setzen 101 – 250 € oder 1.501 – 2.000 €  monatlich um.

Dienstleister

Ein Viertel jedoch gab an, dass sie keine der genannten Tätigkeiten von Dritten (und damit Profis) ausführen lassen. Verknüpfen wir das wieder mit den durchschnittlichen, monatlichen Umsätzen, zeigt sich deutlich, dass die meisten dieser Autor*innen weniger als 50 € im Monat umsetzen. Die fünf Selfpublisher, die ohne Unterstützung dennoch mehr als 4.000 € umsetzen, sind hier sicherlich eine Ausnahme und sollten nicht zum Nachahmen animieren.

Aber auch hier: 62 % derjenigen, die ein Lektorat machen lassen, haben dennoch monatliche Umsätze von weniger als 50 €.

Umsatz von Autorinnen die keine Tätigkeiten auslagern

Wie auch im Vorjahr steht bei den Fortbildungsmöglichkeiten der „Austausch mit Kolleg*innen“ auf Platz 1. 57 % der Selfpublisher suchen das fachliche Gespräch mit Gleichgesinnten. Auch die Plätze 2 und 3 sind gleich geblieben – das Lesen von Fachliteratur und Blogs.

Einen Anstieg von einem Prozent gab es bei denjenigen, die sich gar nicht fortbilden (von 10 % in 2024 zu 11 % in 2025).

Möglichkeiten der Fortbildung

Auch hier lohnt sich nochmals eine Verknüpfung mit dem monatlichen Umsatz. 81 % derjenigen, die sich nicht fortbilden, haben einen Umsatz von unter 50 € pro Monat.

Was natürlich – wie auch bei den vorigen Querchecks erwähnt – nichts damit zu tun hat, dass diese Personen finanziell erfolgreicher wären, wenn sie sich fortbilden würden. Denn selbst bei denen, die sich mit anderen Autor*innen austauschen, liegen 59 % unter den 50 € pro Monat.

ABER: Es hilft ganz sicher nicht, wenn man nicht Zeit und Mühe in das Handwerk investiert. Ganz egal, ob hier ein Selfpublisher dabei ist, der mehr als 4.000 € monatlich umsetzt und sich trotzdem nicht fortbildet. Das hier dürfte die eine, glückliche Ausnahme sein.

Umsatz wenn man sich nicht fortbildet

Die Zahl der Teilnehmenden, die in keinem Netzwerk oder Verband Mitglied sind, ist prozentual zum Vorjahr deutlich gestiegen: 65 % statt wie in 2024 noch 47 %. Ob das an vermehrten Austritten liegt oder daran, dass diese Umfrage mehr „verbandslose“ Selfpublisher erreicht hat, ist unklar.

Der „beliebteste“ Verband ist der Selfpublisher-Verband e.V. – was aber auch kein Wunder ist, wurde diese Umfrage doch vom Verband initiiert und prominent vor allem auch an die Mitglieder verteilt. Zudem war wie in 2024 auch eine Mehrfachauswahl möglich, denn einige Autor*innen sind Mitglied in mehr als einem Verband.

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Mitgliedschaft in Verbänden

Demografische Daten

Mehr als die Hälfte der Teilnehmenden betreibt auch 2025 das Schreiben als Hobby. Bei 32 % ist es der Nebenberuf und 13 % leben hauptsächlich vom Schreiben. Das ist prozentual weniger als noch im Vorjahr (19 %).

Autorinnentätigkeit

Für die 1.240 Teilnehmenden, die angaben, dass das Schreiben nicht ihr Hauptberuf ist, wurden nach der Branche ihres „Brotjobs“ gefragt.

20 % arbeiten demnach im öffentlichen Sektor oder in der Bildung. Gefolgt von Dienstleistungen (19 %) und der Kunst, Unterhaltung und Gastgewerbe (6 %).

Kein Beruf, sondern eher eine Lebensphase, ist der Ruhestand. 19 % der Autor*innen haben demnach ihre aktive Berufsphase schon hinter sich und widmen sich nun dem Schreiben.

Hauptjob

Die hohe Zahl der Rentner*innen unter den Teilnehmenden bestätigt sich auch in der Frage nach dem Alter. 24 % sind demnach älter als 66 Jahre und damit aktuell im rentenfähigen Alter. Die Zahlen spiegeln auch schön die geburtenstarken „Boomer“-Jahrgänge wider (die derzeit zwischen 55 und 65 Jahren alt sind).

Lediglich 1 % der Selfpublisher sind 20 Jahre oder jünger. 

Alter

Auch in 2025 antworteten die meisten Teilnehmenden auf die Frage nach ihrer Geschlechtszugehörigkeit mit „weiblich“. 2 % der Selfpublisher identifizieren ihr Geschlecht als „divers“. Prozentual haben in der diesjährigen Umfrage mehr Männer mitgemacht: 2025 sind es 43 %, in 2024 waren es 30 %.

Geschlecht

Ziehen wir hier nochmals das Genre hinzu, ergeben sich unterschiedliche Top-4-Genres für die einzelnen Geschlechter. Belletristik (allgemein) ist bei allen dreien Vertreten, Fantasy und Liebesromane bei den Frauen sowie bei den non-binären Schreibenden und bei den Männern dominieren die Krimis.

Top 4 Genre männlich
Top 4 Genre divers
Top 4 Genre weiblich

81 % der Selfpublisher leben in Deutschland. Gefolgt von Österreich und der Schweiz. Die Tabelle wurde wegen der besseren Übersichtlichkeit auf die „Top-6“-Länder begrenzt. Die Antworten belegen jedoch, dass Autorinnen und Autoren überall auf der Welt leben: 24 in anderen europäischen Ländern und dann vereinzelt beispielsweise in den USA, Thailand, Kambodscha, China oder Kuba.

Land

FAZIT

Was ist nun das Ergebnis der Selfpublisher Umfrage 2025?

Für viele Autorinnen und Autoren im Selbstverlag ist und bleibt das Veröffentlichen finanziell leider nicht lukrativ. Selbst dann nicht, wenn sie auf dem Papier alles richtig machen: Professionelles Lektorat und Coverdesign, entsprechende Marketingmaßnahmen und der Wille zur Fortbildung. Es gehört wohl zu Talent immer noch ein wenig Glück.

AUSBLICK

Was diejenigen mit diesem „Glück“ ansonsten noch tun, um mit ihren Büchern finanziell erfolgreich zu sein, erfährst du im nächsten Blogartikel. Wie oben bereits erwähnt, erscheint in den kommenden Tagen ein weiterer Beitrag, speziell mit der Auswertung der Autorinnen und Autoren, die einen durchschnittlichen, monatlichen Umsatz von 2.000 € oder mehr angaben. Diese Ergebnisse präsentieren wir am 25.03.2025.

Melissa Ratsch

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