Im ersten Blogbeitrag haben wir uns mit der Auswertung aller Ergebnisse der Selfpublisher-Umfrage 2025 befasst. Hier geht es zum Artikel. Wie angekündigt betrachten wir in der „Best Practice“-Auswertung nur die Antworten der Teilnehmenden, die angaben, einen monatlichen Umsatz von mehr als 2.000 € zu haben.
Wichtig:
Beim Lesen dieses Beitrags sollte immer der Unterschied zwischen Korrelation und Kausalität beachtet werden! Korrelation zeigt Zusammenhänge zwischen Variablen, während Kausalität einen Ursache-Wirkungs-Zusammenhang beschreibt. Korrelation bedeutet nicht automatisch Kausalität!
Hier zwei Beispiele:
Korrelation: Stell dir vor, in einer Stadt steigt der Konsum von Bio-Lebensmitteln, und gleichzeitig sinkt die Kriminalitätsrate. Diese beiden Dinge scheinen zusammenzuhängen, sie korrelieren.
Kausalität: Aber der Verzehr von Bio-Lebensmitteln ist höchstwahrscheinlich nicht der Grund für die sinkende Kriminalitätsrate. Eine mögliche Erklärung könnte sein, dass wohlhabendere Gegenden sowohl eine höhere Nachfrage nach Bio-Produkten haben als auch tendenziell weniger Kriminalität aufweisen. Hier gibt es also einen gemeinsamen Einflussfaktor (Wohlstand), der beide Trends beeinflusst.
Diese Beispiele sollen verdeutlichen, dass es zwischen zwei Faktoren nicht immer eine direkte Ursache-Wirkungs-Beziehung gibt.
Also nur, weil die Antworten hier in eine vermeintliche Richtung für den finanziellen Erfolg zeigen, muss das nicht automatisch bedeuten, dass eine Nachahmung ebenfalls zum selben Erfolg führt. Dennoch können die Auswertungen Hinweise und Ideen geben, wie der Traum „vom Schreiben leben“ gelingen könnte.
Datengrundlage
Insgesamt 56 der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Umfrage gaben an, dass sie einen durchschnittlichen monatlichen Umsatz von 2.000 € oder mehr erzielen. Das sind achtzehn weniger als noch 2024 (damals 74 Teilnehmende). Ob das daran lag, dass die Teilnehmenden von 2024 nicht mehr mitgemacht haben oder ihre Umsätze sanken, lässt sich leider nicht sagen.
Der Einfachheit halber wird diese Personengruppe im Folgenden als „Profis“ bezeichnet, was natürlich nicht bedeuten soll, dass Autorinnen und Autoren mit einem geringeren Monatsumsatz nicht auch professionell arbeiten. Der Begriff „Profis“ soll hier nur die umständliche Beschreibung „Autor*innen mit einem durchschnittlichen Monatsumsatz von 2.000 € oder mehr“ ersetzen. Auch wurden nicht alle Fragen ausgewertet.
Allgemeines
Warum hast du dich für Selfpublishing entschieden?
Wie auch im Vorjahr war der Hauptgrund für die Autorinnen und Autoren, sich für das Selfpublishing zu entscheiden, die größere kreative Freiheit. Erst auf Platz zwei kommt die Antwort „Keinen Verlag gefunden“. Im vergangenen Jahr war diese Antwort noch mit „Mehr Verdienstmöglichkeit“ auf einer Linie, nun zeigt sich hier ein deutlicher Abstand.
Da die Frage Mehrfachauswahlen zuließ, können auch mehrere Faktoren für die Wahl des Selbstverlags bei den Teilnehmenden entscheidend gewesen sein.

Veröffentlichst du zusätzlich im Verlag?
2025 gaben 63 % der Profis an, nicht zusätzlich in einem Verlag zu veröffentlichen. Im vergangenen Jahr machten diese sogenannten Hybrid-Autor*innen noch die Hälfte der Profis aus.

Werke der Teilnehmenden
Seit wann nutzt du Selfpublishing?
70 % der Teilnehmenden ist seit 2017 oder länger im Selbstverlag tätig. Dies zeigt deutlich, dass Erfolg im Selfpublishing zumeist ein Marathon ist.
Interessant ist der Pik bei 2021: Dies legt die Vermutung nahe, dass diese Autor*innen im ersten Jahr der Pandemie mit dem Schreiben anfingen bzw. sich dann im zweiten Jahr für die erste Veröffentlichung im Selbstverlag entschieden.

ABER:
Wenn wir uns nochmals die Teilnehmenden mit einem Monatsumsatz unter 50 € anschauen, machen diese 56 % derer aus, die schon seit 2017 oder länger dabei sind.
Wie viele Titel hast du bereits veröffentlicht?
Die überwiegend lange Tätigkeit als Selfpublisher schlägt sich bei den Profis auch in der Anzahl ihrer veröffentlichten Werke wieder. Die große Mehrheit hat 10 Titel oder mehr veröffentlicht. Das ergibt eine große Backlist, die zum finanziellen Erfolg beitragen kann.
Im Gegensatz zum Vorjahr, wo keine der Antworten auf „1 – 2“ Bücher ausfiel, sind in 2025 gleich drei Autor*innen innerhalb der ersten zwei Jahre finanziell erfolgreich geworden.

In welchem Genre veröffentlichst du am häufigsten?
„Love sells“ – So könnte man die Frage nach dem ertragreichsten Genre interpretieren. 38 % der Profis gaben „Liebesroman“ als ihr Hauptgenre an. Schon 2024 war das das beliebteste Genre. Die Plätze 2 und 3 haben hingegen getauscht: In 2025 ist Krimi auf dem zweiten Platz, gefolgt von Fantasy.
Mit Science Fiction, Queerer Literatur und Kinderbüchern sind hingegen nur drei der Teilnehmenden finanziell erfolgreich.

Finanzen
Wie hoch war dein durchschnittlicher Umsatz pro Monat in 2024?
63 % der Profis haben einen monatlichen Umsatz von 4.000 € oder mehr. Verknüpft man diese Antworten mit der Frage nach einer zusätzlichen Verlagsveröffentlichung, sind 10 dieser Autor*innen reine Selfpublisher. 25 der Profis haben neben ihren Selfpublisher-Titeln auch noch Verlagsveröffentlichungen.

Wie viel gibst du pro Buchveröffentlichung aus?
Letztes Jahr hatten mehr als die Hälfte der Teilnehmenden diese Frage übersprungen. Diese Möglichkeit wurde 2025 nicht gegeben, so dass nun mehr Daten zur Verfügung stehen.
Und diese Daten zeigen deutlich, dass 30 % der Profis weniger als 1.000 € pro Buchveröffentlichung ausgeben. Das ist in der Hinsicht interessant, da wie schon im letzten Artikel geschrieben, ein professionelles Lektorat kaum unter diesem Betrag zu bekommen ist.

Veröffentlichungen
In welchem Format veröffentlichst du IMMER?
Bei dieser Frage konnten mehrere Antworten ausgewählt werden. 93 % der Profis veröffentlichen ihre Bücher immer als eBook (2024: 95 %). Dieses Ergebnis zeigt abermals, dass digitale Produkte für Selfpublisher enorm wichtig sind. Danach folgen Taschenbücher, dann Hörbücher und als Schlusslicht das Hardcover. Hier hat sich an der Reihenfolge nichts zum Vorjahr verändert.

Wo veröffentlichst du deine eBooks?
Auch in 2025 ist für eBooks der beliebteste Dienstleister Amazon KDP – doch prozentual hat das große A im Vergleich zum Vorjahr 11 % eingebüßt. Auf Platz 2 landet abermals tolino media, gefolgt von „andere, hier nicht genannte Anbieter“ und auf Platz 4 tredition. Dieser Dienstleister fiel noch in der Umfrage 2024 komplett raus.
Wie schon in der allgemeinen Auswertung festzustellen war, scheint tredition in der Beliebtheit bei den Selfpublisher:innn in diesem einen Jahr gestiegen zu sein (oder es nahmen mehr Schreibende teil, die diesen Anbieter schon zuvor nutzten).

An welcher Lese-Flatrate nimmst du mit deinen eBooks teil?
Exklusiv an Amazon binden sich 71 % der Profis, denn um KDP Select nutzen zu können, lässt Amazon es nicht zu, die eBooks auf anderen Plattformen anzubieten. Erst auf Platz zwei landet die OnLeihe und danach das Skoobe Abo.
18 % gaben an, an keiner Leseflatrate teilzunehmen (2024: 12 %).

Zu welchem Preis verkaufst du deine eBooks? (überwiegend, ohne Preisaktionen)
Hier wurde explizit nach dem regulären eBook-Preis gefragt, das bedeutet ohne Rabattaktionen.
Mit 39 % ist der Preis von 4,99 € am häufigsten angegeben worden. Dicht gefolgt sind Preise von 3,99 € oder mehr (18 %).
Gaben im Vorjahr noch insgesamt 12 Selfpublisher an, ihre Bücher für 1,99 € oder weniger zu verkaufen, fallen diese beiden Antworten in 2025 komplett raus. Dies könnte, wie schon in der allgemeinen Auswertung, an den allgemein gestiegenen Preisen und der Inflation liegen.
6 Teilnehmende veröffentlichen ihre Bücher mit 9,99 € oder mehr preislich auf Verlagsniveau.
Drei Selfpublisher bei den Profis veröffentlichen keine eBooks. Schaut man sich hier die Genres an, sind das drei unterschiedliche: Fantasy, Kinderbuch und Ratgeber/Sachbuch.

Wie druckst du deine Taschenbücher/Hardcover?

Die beliebteste Variante für den Buchdruck ist auch bei den Profis die Variante „Print on Demand“. Hier war jedoch auch eine Mehrfachauswahl möglich.
Nur 1 Profi veröffentlicht keine physischen Buchexemplare (Genre Ratgeber/Sachbuch).
Verknüpft man hier die Antworten mit dem Hauptgenre zeigt sich: Bei Print on Demand wird vor allem bei Liebesromanen, Krimis und Fantasy genutzt. Beim Auflagendruck ist es ähnlich, jedoch mit unterschiedlicher Reihung: Liebesroman, Fantasy, Krimi
Mit welchen Print-on-Demand Dienstleistern arbeitest du zusammen?
Mit 63 % der Antworten ist Amazon KDP weiterhin der beliebteste Dienstleister für Print On Demand Titeln. Auf Platz 2 folgt tolino (2024: Platz 3) und auf Platz 3 BoD (2024: Platz 2).

Wie vertreibst du deine Bücher, die du über den Auflagendruck bezogen hast?

Die Profis, die für ihre Print-Titel einen Auflagendruck verwenden, vertreiben diesen mehrheitlich mittels eines Verlagsauslieferungsdienstes. Das sind 36 % der Befragten – im Vorjahr wurden nur von 22 % der Teilnehmenden ein Verlagsauslieferungsdienst genutzt.
Welche Veredelungen für Prints hast du bereits genutzt?
Bei der aktuellen Umfrage wurde zum ersten Mal nach der Veredelung von Prints gefragt. 64 % der Profis veredeln ihre Taschenbücher oder Hardcover nicht.
Dies kann durchaus als Indikator gezählt werden, dass finanzieller Erfolg nicht zwangsläufig an einer Farbschnitt-Ausgabe hängt – auch wenn der Farbschnitt unter den Profis beliebteste Veredelungsform darstellt. Die bei der allgemeinen Auswertung am beliebtesten Variante – das Lesebändchen – landet hier nur auf dem dritten Platz.

Wie veröffentlichst du deine Hörbücher?
Die meisten Profis veröffentlichen ihre Hörbücher zusammen mit einem Hörbuchverlag. Erst danach kommen Dienstleister und die direkte Zusammenarbeit mit Sprecher*innen. 27 % der Profis bieten überhaupt keine Hörbücher an. Diese Ergebnisse gab es in ähnlicher Konstellation auch schon nach der Umfrage 2024.
Nimmt man nochmals das Genre als zweiten Wert, werden von den Profis am häufigsten Liebesromane, Fantasy und Krimis zusammen mit einem Hörbuchverlag vertont.

Schreiben
Wie viele Wörter umfassen deine Bücher im Durchschnitt
Diese neue Frage haben wir auch schon bei der allgemeinen Auswertung kennengelernt: Die nach dem Wordcount der Rohversionen und der dafür benötigten Schreibzeit.
Die Grafik bei den Profis sieht hier sehr ähnlich aus wie zu den Autor*innen mit weniger Monatsumsatz. Mit 41 % werden am häufigsten Bücher mit 50.000 – 80.000 Wörtern geschrieben – also klassische Romane. Jedoch ist – rein prozentual – der Anteil längerer Bücher bei den Profis höher.
Auch hier machen wir einen Quercheck mit den Genres und ermitteln die Top-4: Liebesroman, Krimi, Ratgeber/Sachbuch und Thriller/Horror.

Wie lange benötigst du im Durchschnitt für die erste Rohversion deines Buchs?
Bei der reinen Schreibdauer für die Rohversion zeigt sich ein deutlicher Unterschied zur allgemeinen Auswertung. Benötigen hier die Selfpublisher am häufigsten „3 – 6 Monate“ für die erste Version ihres Manuskripts, schreiben die Profis diese in 57 % der Fälle in weniger als 3 Monaten. Gefolgt von ebenfalls „3 – 6 Monate“ und dann mit deutlichem Abstand länger als 6 oder gar 12 Monate.
Wenn man das zusammen mit den oft mehr als 10 Veröffentlichungen kombiniert, gehören die Profis eindeutig zu den Viel- und auch Schnellschreibern. Getreu dem Motto „Das beste Marketing ist das nächste Buch“.

Verknüpfen wir auch hier wieder die häufigste Rohversions-Länge mit der Auswertung der Schreibdauer, ergibt sich ein ähnliches Bild wie bei der Gesamtauswertung der Schreibdauer der Profis: Die meisten benötigen für einen klassischen Roman weniger als 3 Monate. Länger brauchen nur 7 der insgesamt 56 ausgewerteten Teilnehmenden und die Antwort „6 – 12 Monate“ hat keiner der Profis gewählt.

Zeitmanagement
Wie viele Stunden verwendest du pro Woche duchrschnittlich fürs SCHREIBEN?
Beinah 80 % der Profis verbringt mehr als 10 Stunden pro Woche mit dem Schreiben. Hier zeigt sich, wie auch im Vorjahr, ein Unterschied zu der allgemeinen Auswertung der Umfrage: Da war der höchste Ausschlag in der Grafik bei 3 – 5 Stunden.
Bemerkenswert sind die drei Teilnehmenden, die mit unter einer Stunde pro Woche Schreibzeit auskommen.

Wie viele Stunden verwendest du pro Woche durchschnittlich fürs ÜBERARBEITEN?
Bei der Frage nach der Zeit, die die Profis wöchentlich mit der Überarbeitung verbringen, war die häufigste Antwort „3 – 5 Stunden“, dicht gefolgt von „mehr als 10 Stunden“. Der Vergleich mit dem Vorjahr ist wegen der anderen Einteilung der Stunden nicht ganz einfach – doch in 2024 fielen mit 25 % die meisten Antworten auf „2 – 4“ Stunden.

Wie viele Stunden verwendest du pro durchschnittlichem Buch fürs FORMATIEREN?
Für Formatierungsarbeiten – wie zum Beispiel das Setzen eines Buchs – verwenden die 38 % der Profis weniger als eine Stunde pro Buch. ABER: Wie schon in der allgemeinen Auswertung angesprochen, kann dies auch bedeuten, dass diese Tätigkeiten an Dritte ausgelagert werden.
Wenn wir hier jedoch schon die Frage nach eben jenen ausgelagerten Tätigkeiten heranziehen, beauftragen nur 4 der Profis einen Dritten mit der Formatierung ihrer Bücher. Das könnte durchaus darauf hinweisen, dass einige der Profis ihre Bücher unformatiert bzw. ungesetzt an den Handel übergeben.

Wie viele Stunden verwendest du durchschnittlich pro Woche für SOCIAL MEDIA? (z.B. Instagram, TikTok)
64 % der Profis verbringen bis zu 6 Stunden pro Woche auf Instagram, TikTok & Co. Bei der allgemeinen Auswertung war mit 44 % noch die häufigste Antwort „bis 1 Stunde“.
Es scheint sich also zu lohnen, als Autor*in auf Social Media aktiv zu sein.

Wie viele Stunden verwendest du durchschnittlich pro Woche für VERMARKTUNG?
Mit Tätigkeiten wie zum Beispiel „eigenen Newsletter schreiben“ oder „Werbung buchen“ verbringen 38 % der Profis lediglich bis zu einer Stunde pro Woche.
Diese Antwortmöglichkeit war zwar auch prozentual bei der allgemeinen Auswertung die häufigste (66 %), jedoch verbringen die Profis somit durchschnittlich dennoch mehr Zeit mit der Vermarktung ihrer Bücher pro Woche.

Marketing
Wie bewirbst du dein Buch?
Im Vergleich zu 2024 haben die ersten Plätze bei den beliebtesten Maßnahmen zur Buchvermarktung bei den Profis getauscht: Mit 84 % ist die eigene Website am beliebtesten (2024: Platz 2), gefolgt von Social Media (2024: Platz 1) und dem eigenen Newsletter (2024: Platz 4).
Der Newsletter war bei der allgemeinen Auswertung lediglich auf Platz 7.
Anmerkung der Autorin: Mit den zwei Schreibenden, die keinerlei Werbung für ihre Bücher machen und dennoch finanziell erfolgreich sind, würde ich mich gerne mal unterhalten. 😊

Hältst du Lesungen?
Waren Lesungen bei der Gesamtheit der Befragten auf Platz 4, wählten die Profis diese Werbemöglichkeit nur auf Platz 11. Ziehen wir hier die Frage nach den Lesungen mit ein, hält der Großteil der Profis keine Lesungen und hat das in Zukunft auch nicht vor. Lediglich 35 % gaben an, dass sie überhaupt Lesungen halten. Schon 2024 gaben über die Hälfte der Profis an, nicht vor Publikum zu lesen.

Welche sozialen Netzwerke nutzt du?
Bei den sozialen Netzwerken belegen Instagram und Facebook beide den ersten Platz (wie auch schon 2024). Jedoch sollte unserer Meinung nach die Wichtigkeit von Facebook nicht überschätzt werden – benötigt man doch einen Meta-Account für ein professionelles Instagram-Profil. Es kann hier davon ausgegangen werden, dass Facebook hier nur „neben bei“ mitbespielt wird.
Platz 3 belegt TikTok (ebenfalls wie in 2024). Hier zeigt sich jedoch ein Unterschied zur allgemeinen Auswertung: Da landete die App lediglich auf Platz 5.
Zwei der Profis nutzen überhaupt kein Social Media.

Wie gewinnst du erste Rezensionen für deine Bücher?
Bei der Art, wie die Profis erste Rezensionen für ihre Bücher gewinnen, haben sich die ersten beiden Plätze im Vergleich zum Vorjahr vertauscht. Platz 1 ist „Warten“ (2024: Platz 2) und auf Platz 2 die Zusammenarbeit mit Bloggenden (2024: Platz 1). Lediglich die festen Testleser*innen sind auch in 2025 abermals auf dem dritten Platz gelandet.
Die Bitte bei Verwandten und Bekannten, die bei der allgemeinen Auswertung auf dem zweiten Platz lag, schafft es bei den Profis lediglich auf den vorletzten Rang.

Buchmessen
Eine neue Fragenkategorie, die wir schon aus der allgemeinen Auswertung kennen. Hier wurde explizit nach einem eigenen Stand gefragt (nicht eine „Untermiete“ bei Dienstleistern oder Verbänden).
Nimmst du selbst aktiv an Buchmessen teil, um deine Bücher vorzustellen und zu verkaufen?
57 % der Profis hatten noch nie einen eigenen Stand auf Buchmessen und planen es in der Zukunft auch nicht. Die Grafik ähnelt damit auch der allgemeinen Auswertung, jedoch zeigt sich bei den Profis nochmal ein kleiner Pik bei der Antwort „Ja, gelegentlich“.

Wie waren deine Erfahrungen mit dem eigenen Stand auf Messen?
Die Frage nach der Erfahrung mit den eigenen Messeständen wurde nur den 18 Profis gestellt, die die vorige Frage mit Ja beantwortet hatten.
61 % von ihnen sind mit ihren Messe-Erlebnissen zufrieden und planen weitere. Lediglich 2 waren enttäuscht und wollen keine eigenen Messestände mehr buchen.
Diese Werte ähneln prozentual denen bei der allgemeinen Auswertung, wobei dort noch etwas mehr Autor*innen „neutrale“ Messe-Erfahrungen gemacht haben.

Künstliche Intelligenz
Hier ergab die Auswertung bei den Profis nur minimale Unterschiede zu der Auswertung aller Teilnehmenden. Daher gehen wir hier nicht extra auf dieses Thema ein, wurde es doch schon im ersten Blogartikel behandelt.
Dienstleister & Netzwerken
Welche dieser Arbeiten lässt du von Dritten ausführen?
Genau wie in der allgemeinen Auswertung hat sich der erste Platz bei den ausgelagerten Dienstleistungen im Vergleich zum Vorjahr geändert: Platz 1 – Coverdesign (2024: 2), Platz 2 – Korrektorat (2024: 1) und Platz 3 – Lektorat (2024: 3).
11 % der Profis lagern keine Tätigkeiten aus. Deren Bücher erfahren also weder ein Lektorat noch erhalten sie ein professionelles Cover. Das sollte hier jedoch nicht als „Erfolgsfaktor“ gedeutet werden.
Dieses Jahr gibt es bei den Profis keine Autor*innen, die einen Ghostwriting-Dienst beschäftigen (2024 waren es noch 3).

Welche Möglichkeiten zur Fortbildung nutzt du?
Der Austausch mit Kolleg:innen ist die beliebteste Fortbildungsmöglichkeit für Profis. Dicht gefolgt von Fachliteratur. Beide Varianten waren auch schon 2024 auf diesen beiden Plätzen.
Hier gleicht sich auch die Auswertung der Profis auch der aller anderen Umfrageteilnehmenden.
Wie auch in 2024 bilden sich drei der Profis nicht fort. Das 5 % und damit weniger als bei der allgemeinen Auswertung (hier bilden sich 11 % der Schreibenden nicht fort).

Demografische Daten
Meine Autor*innen-Tätigkeit ist…
Die Antworten auf die Frage, was die Autor*innen-Tätigkeit für die Profis ist, unterscheidet sich naturgemäß deutlich von der der allgemeinen Auswertung. 75 % der Profis betrachten ihre Schreibtätigkeit als ihren Hauptberuf (2024: noch 84 %), nur 11 % sehen sie lediglich als Hobby an.

Wie alt bist du?
Den höchsten Ausschlag bei der Frage nach dem Alter gibt es bei den Profis für die Jahre „41 – 45“. 23 % der finanziell erfolgreichen Autor*innen gaben diese Antwort (wie auch 2024). Die Grafik unterscheidet sich hier deutlich von der der allgemeinen Auswertung: Da waren prozentual die Autor*innen mit „71 Jahren oder älter“ am häufigsten vertreten.

Welchem Geschlecht fühlst du dich zugehörig?
Wie auch im Vorjahr ist der Großteil der Profis weiblich. 70 % sind Autorinnen, 29 % sind männlich und ein Profi bezeichnet sich selbst als divers.

Auch hier ziehen wir nochmals das Hauptgenre hinzu und sehen, dass sich hier das “Vorurteil” bestätigt, dass die Autoren vor allem Krimis schreiben und die Autorinnen am häufigsten Liebesromane. Die Krimis sind bei den weiblichen Profis auf Platz 5 und keiner der männlichen Profis schreibt Liebesromane.
Die non-binäre Person schreibt ebenfalls Krimis.


FAZIT
Was lernen wir nun daraus?
Leider – oder zum Glück? – hat sich das Fazit des „Best Practice“-Artikels im Vergleich zum Vorjahr kaum geändert.
Abermals lassen sich ganz allgemein folgende „Erfolgsfaktoren“ ableiten:
- Schreibe regelmäßig & viel (eine große Backlist hilft)
- Hab Geduld (Erfolg braucht in der Regel einige Jahre)
- Wähle ein beliebtes Genre (Liebesroman, Krimi, Ratgeber/Sachbuch)
- Investiere in deine Bücher (Lektorat und Coverdesign)
- eBooks sind ein beliebtes Format (hier werden tendenziell die höchsten Umsätze generiert)
- „verramsche“ deine eBooks nicht (die meisten Profis verlangen regulär zwischen 2,99 € – 4,99 €)
- Auch ohne Farbschnitt ist finanzieller Erfolg möglich
- Sei auf Social-Media aktiv (da, wo sich auch deine Zielgruppe sich tummelt)
- Eine eigene Website und ein eigener Newsletter sind ratsam (Unabhängigkeit von Social Media)
- Bilde dich regelmäßig fort (Austausch mit Schreibenden, Besuch von Messen, Fachliteratur)
Aber wie wir in der Einleitung schon gelernt haben: Nur, weil man Aktion A ausführt, muss nicht automatisch Ergebnis B herauskommen (Unterschied zwischen Korrelation und Kausalität).
Denn: Leider ist nicht garantiert, dass selbst wenn man vermeintlich alles „richtig“ macht, sich auch der finanzielle Erfolg einstellt. Denn wie immer im Leben gehört eine kleine Portion Glück und gutes Timing dazu.
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