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Anmerkung: Dies ist ein Gastartikel unseres Fördermitglieds Kia Kahawa.

Der Klappentext ist für viele Selfpublisher:innen eine Herausforderung. Mit ein paar Tipps machst du dir das Leben aber einfacher beim Klappentextschreiben. Hier sind zehn davon:

Tipp 1: Kurz und schmerzlos

Wie mit den einzelnen Tipps dieses Blogartikels, solltest du es auch mit deinem Klappentext halten: So kurz wie möglich. Auch, wenn es schwer ist, das eigene Manuskript von 300 Normseiten auf ein paar Sätze herunterzuschneiden.

Orientiere dich an ungefähr 150 Wörtern. Mehr sollte dein Klappentext nicht haben. Am besten gelingt dir das, wenn du Füllwörter streichst und einfache, kurze Sätze verwendest.

Aus „Der erfahrene Astronaut Eduard Granit landet nach jahrelanger Reise mit einer Rakete auf dem Mars“ wird schlicht „Astronaut Eduard Granit landet auf dem Mars.“

Tipp 2: Stark einsteigen

Durch die Kürze erlaubt der Klappentext kein Geschwafel. Komm direkt auf den Punkt und steige mit einem Satz ein, der Interesse bei den Leser:innen weckt.

Das ist nicht immer leicht. Überlege dir, was die spannenden Aspekte der Geschichte sind.

Der erste Satz sollte das Genre deiner Geschichte direkt hervorheben und Spannung erzeugen. Aber natürlich nicht, indem du schreibst „Das hier ist ein Science-Fiction-Roman mit vielen Fragen“. Eher „Astronaut Eduard Granit landet auf dem Mars, aber dort ist er nicht allein.“

Tipp 3: Perspektivisch außen

Der Klappentext orientiert sich in der Regel nicht an der Erzählperspektive einer Geschichte. Er ist meistens aus der dritten Person geschrieben.

Dadurch schauen wir als Leser:innen erstmal nur von außen auf die Geschichte und können dann entscheiden, ob wir in sie eintauchen wollen.

Selbst, wenn der Astronaut als Ich-Erzähler auftritt, bleibt der Klappentext in der dritten Person.

Tipp 4: Stimmung vermitteln

Die Stimmung der Geschichte sollte direkt aus dem Klappentext hervorgehen. Wenn dein Klappentext fröhlich und locker geschrieben ist, erwarten wir vom Buch keine Horrorgeschichte oder umgekehrt.

Halte dich beim Klappentext an die Atmosphäre, die du in deinem Buch vermitteln willst. Überraschungen sind hier nicht gewünscht.

„Seltsame Gebilde deuten darauf hin, dass es eine Kultur auf dem Mars gibt. Aber was bewegt sich in den Schatten dieser Gebilde? Eduard muss seine Rakete verlassen, um das Rätsel des Mars zu lösen.“

Tipp 5: Keine Spoiler!

Überraschungen sind aber natürlich im Buch gewollt. Verrate also nicht direkt alles im Klappentext. Der Klappentext ist kein Exposé, sondern ein kurzer Text, der Leser:innen heiß auf dein Buch machen soll.

Merke: Der Klappentext verkauft das Buch an die Leser:innen. Das Exposé verkauft das Buch an Verlage oder Agenturen.

Wenn du direkt zu viel verrätst, hast du besser noch das ein oder andere Ass im Ärmel, um deine Leser:innen mit Spannung zu halten.

„Astronaut Eduard Granit landet auf dem Mars, aber dort ist er nicht allein. Fleischfressende Saturn-Käfer haben den Weg zum roten Planeten gefunden.“ Dann hat Eduard hoffentlich noch ein paar andere Rätsel zu lösen, denn was die Bedrohung ist, wissen wir bereits.

Tipp 6: Lügen verboten

Versprich nichts, das du nicht halten kannst. Das gilt sowohl im Leben als auch im Klappentext. Der Klappentext dient deinen Leser:innen als Entscheidungshilfe, ob sie das Buch lesen oder nicht. Falsche Versprechen haben dort also nichts zu suchen.

Halte dich an das, was du mit deinem Buch vermitteln willst und an den Inhalt, um deine Leser:innen mit dem Klappentext zu überzeugen. Das gilt auch für die Fragen, die du im Klappentext aufwirfst:

„Astronaut Eduard Granit landet auf dem Mars, aber dort ist er nicht allein. Was lauert in den Schatten? Sind es Geister? Oder Zombies? Oder Vampire von der Venus?“

Wenn im Buch weder Geister noch Zombies noch Vampire von der Venus angesprochen werden, haben sie auch nichts im Klappentext zu suchen.

Tipp 7: Inspiration holen

Wer schreiben will, sollte viel lesen. Das ist einer der Tipps von Stephen King. Was offensichtlich klingt, wird tatsächlich von vielen Autor:innen vernachlässigt.

Wer Bücher schreibt, sollte aber nicht nur Bücher lesen, sondern auch Klappentexte. Schau dir so viele Klappentexte wie möglich in deinem Genre an. Dadurch bekommst du ein Gefühl dafür, was Leser:innen überzeugt und bei ihnen Interesse erzeugt.

Tipp 8: Meinungen einholen

Andere Selfpublisher:innen haben Erfahrung im Klappentextschreiben. Vor allem sind sie aber auch Leser:innen. Deshalb ist es sinnvoll, deinen Klappentext mal anderen Autor:innen zu zeigen.

Dadurch erhältst du Tipps und Feedback, wie gut dein Klappentext funktioniert. Als Leser:innen wissen andere Autor:innen, was sie selber gerne lesen würden und wie ein Klappentext auf sie wirkt.

Das wissen wir zwar selbst auch, aber wir sind blind, da wir die Geschichte kennen. Schließlich haben wir sie geschrieben.

Tipp 9: Künstliche Hilfe

Künstliche Intelligenz ist ein zwiespältiges Thema in der Welt von Autor:innen und Selfpublisher:innen. Es ist korrekt, dass eine KI uns nicht das Schreiben unserer Bücher abnehmen kann und auch niemals sollte. Unser Individualismus ist das, was unsere Werke ausmacht.

KI kann uns aber in bestimmten Bereichen des Schreibens unterstützen. Beispielsweise beim Klappentext. Gebe ChatGPT mal deinen Klappentext und lass dir Tipps geben, was du besser machen kannst oder von der KI direkt ein oder zwei Alternativen erstellen. Dadurch bekommst du vielleicht nochmal einen neuen Blick auf den Klappentext und kannst deinen Entwurf noch ein wenig verbessern.

Tipp 10: Alles korrekt

Es sollte sich von selbst verstehen, dass Grammatik- und Rechtschreibfehler im Klappentext ein No-Go sind. Überprüfe also lieber dreimal, ob alles korrekt ist.

Noch besser ist natürlich ein externes Korrektorat. Das muss nicht professionell sein, aber schicke deinen Klappentext gerne an zwei oder drei Leser:innen. Dann bekommst du zusätzlich auch Feedback dazu, ob dein Klappentext generell Interesse weckt.

Wir hoffen, diese Tipps für den Klappentext helfen dir ein wenig weiter. Frohes Klappentextschreiben.